ICH LIEB DICH
Kinderstück von Kristo Šagor
ICH LIEB DICH
von Kristo Šagor
Schauspiel: Fenna Benetz/Anna Golde, Toni Pitschmann
Regie: Gil Hoz-Klemme
Bühne & Kostüme: Yvonne Schäfer
Dramaturgie: Christine Richter-Nilsson, Max Sauer
Theaterpädagogik: Mirijam Kälberer
Premiere: 21.03.2025, Junges Landestheater Tübingen, LTT-Oben
Fotos: (c) Martin Sigmund
Juli sagt immer: „Ich lieb dich.“ Lia antwortet jedes Mal: „Ich dich nicht.“ Warum das so ist, wissen sie beide nicht. Warum wird man nicht immer zurückgeliebt? Gemeinsam begeben sie sich auf eine spielerische Suche und versuchen zu ergründen, was das ist – Liebe. Was zeichnet Liebe aus? Ist die Liebe zu Zitroneneis die gleiche Liebe wie zu einem Haustier oder einem Menschen? Was ist das Gegenstück zur Liebe? Warum hört Liebe auf? Warum sind Lias Großeltern ewig verheiratet? Und warum lassen sich Julis Eltern scheiden? Und wenn Liebe vergeht, ist sie dann überhaupt echt?
Ohne einfache Antworten zu geben, untersucht der Dramatiker Kristo Šagor in seinem mit dem Mühlheimer KinderStückePreis sowie dem Preis der Jugendjury ausgezeichneten Stück „Ich lieb dich“ mit großer Spiellust die vielleicht wichtigsten drei Worte und das größte Gefühl der Welt. Mit feinem Gespür für die Komplexität von Emotionen entsteht eine berührend philosophische Befragung der Liebe.
Dass die Freundinnen trotz aller Ambivalenzen zusammengehören, deuten die regenbogenbunten Jeansklamotten an, die beide tragen. Dieselben kräftigen, leicht verfließenden Farben hat auch das einzige Requisit, eine überdimensionierte Jeansjacke, die als Brüstung oder Versteck eingesetzt werden kann (Bühne und Kostüme: Yvonne Schäfer). (...) Mit eher kargen Mitteln in Szene gesetzt, lebt das Stück von der Intensität der beiden zentralen Figuren und der Furchtlosigkeit, mit der die beiden Mädchen ihre Erkundungen über die Liebe auch dann vorantreiben, wenn es wehtut.
Schwäbisches Tagblatt
Yvonne Schäfer schuf Kostüme und die Bühne. Die knallbunte Jeansjacke dort steht für Jugend und Gefühlsstürme, sie bietet den Darstellerinnen aber auch zahlreiche Spielmöglichkeiten, wird mit ihren langen Ärmeln zu einem Sprechapparat, öffnet sich und wird zum Versteck, dreht sich, wird zu einer kleineren Bühne. Juli und Lia bewegen sich dort im kindlich-emotionalen Spiel immer mehr auf einen großen Ernst zu. Ihr junges Publikum gewinnen sie bei der Premiere, sorgen erst für Gelächter, dann für Nachdenklichkeit.
Reutlinger Generalanzeiger